Auch wenn der Begriff des Mobbings sich erst in den letzten Jahren seinen Platz in unserer Sprachwelt geschaffen hat, ist das dahinterliegende Verhalten bereits so alt wie die Menschheit.
Es geht um Macht und Status.
Allerdings haben sich im Laufe unserer gesellschaftlichen Entwicklung die Arten der Machtausübung sowie vieler Statusformen geändert.
Während früher die Muskelkraft schnell geklärt hat, welche Position wir in der Gesellschaft haben, sind heute -üblicherweise- andere Faktoren hierfür ausschlaggebend.
Das bedeutet, dass wir heute auf deutlich vielfältigeren Feldern unsere Stellung erkämpfen oder verteidigen müssen und dabei ist körperliche Gewalt in unserer Gesellschaft keine Option mehr.
Der Angriff auf die Seele des Anderen scheint daher für einige Zeitgenossen eine willkommene Alternative zu sein.
Aber genau wie beim körperlichen Machtkampf, kann auch hier auf Dauer nur der siegen, der Verbündete hat.
Der Angreifer verfügt meist genau über diese Verbündeten, der Angegriffene zunächst meist nicht.
Hier ist ein erster Ansatz für den Angegriffenen sich und seine Rolle zu stärken. In Betrieben und Schulen gibt es meist Ansprechpartner (Betriebs- oder Personalrat, Führungskräfte, Vertrauenslehrer, Schülervertreter), die als erste Verbündete eintreten, sich der Situation und ihrer Auflösung vor Ort annehmen.
Aber auch diesen ersten Kontakt zu suchen, kostet Kraft, ist oft von Scham und dem subjektiven Gefühl der eigenen Schwäche begleitet und wird daher oft lange rausgeschoben in der Hoffnung, dass sich das Problem von allein erledigt.
Je länger der Zustand anhält, desto ohnmächtiger fühlen wir uns, desto weniger Kraft und Hoffnung auf Besserung haben wir.
Der Weg wieder in Ihre Stärke zurückzukommen, so dass Sie den Angriffen kraftvoll entgegentreten und Maßnahmen zur Auflösung der Situation einleiten können, ist der Weg von der Ohnmacht zurück in die Eigenmacht.