"Man darf doch wohl mal schlecht drauf sein, ohne dass jeder gleich meint, dass ich eine Depression habe!"
Richtig zu verstehen was los ist, wenn uns vertraute Personen sich in ihrem Verhalten verändern, ist als Außenstehender sehr schwierig. Aber auch für denjenigen, der sich verändert, ist es meist selbst nicht zu erkennen, was der Grund dafür ist.
Oft ist die allgemeine Stimmung gedrückt und das sonst so beliebte Strahlen in den Augen erscheint nicht mehr.
Auch das ansteckende Lachen verstummt immer öfter, denn irgendwie machen die Dinge, die uns bisher immer glücklich gemacht haben, keinen wirklichen Spaß mehr. Meist können wir uns dafür auch gar nicht mehr aufraffen, denn wir sind so müde.
Jeder ist schon mal in einer Situation gewesen, in der so vieles auf einmal zu bewältigen ist und unsere Kraft dafür kaum ausreicht. Solange diese Belastung kurzzeitig ist, kriegen wir auch schnell unser Strahlen, unser Lachen und unsere Freude zurück.
Wenn die schnelle Ermüdbarkeit, die gedrückte Stimmung und Freudlosigkeit jedoch über einen längeren Zeitraum anhalten, sollten Sie dies unbedingt medizinisch abklären lassen, denn eine Depression ist eine Erkrankung und kein persönliches Defizit.
Aber nicht jede Verstimmung ist auch eine Depression.
Wer vielleicht gerade den Verlust eines geliebten Menschen verkraften muss oder eine Trennung verarbeitet benötigt diese Phase, damit die Verarbeitung erfolgreich sein kann. Aber auch hier ist Achtsamkeit geboten, wenn die Phase sich nicht verändert und wir feststecken.
Eine Unterstützung kann auch hier helfen, den Knoten wieder durchzuschlagen, um den Verarbeitungsprozess gut zu vollenden.