Burnout

Der Rucksack, den wir tragen, wenn wir zur Arbeit gehen, wiegt schwer. Durch jede neue Aufgabe füllt er sich mit einem neuen Felsbrocken, so dass die Schritte von Tag zu Tag schwerer fallen, bis wir erschöpft am Boden liegen bleiben.

Oft bedarf es nicht mal einer neuen Aufgabe, der bloße Gedanke, dass heute wieder dieser schwere Rucksack den ganzen Tag zu tragen sein wird, lässt uns kaum noch aus dem Bett aufstehen.

Unser Job verspricht nichts mehr, für das es sich lohnt diese erforderliche Kraft aufzubringen.

 

Was früher eine Herausforderung war, die wir motiviert und mit viel Energie angepackt haben, ist heute nur noch ein bedeutungsloser Kraftdieb. Ziele, die uns einmal angetrieben haben, sind nur noch sinnlose Etappen auf einem Weg, der nicht mehr der unsrige ist.

Das bevorstehende Teammeeting löst das pure Grauen aus, denn die vielen Wortbeiträge sind kaum auszuhalten.

 

Dennoch erreichen wir weiterhin Ziele und schließen Aufgaben noch immer erfolgreich ab. Früher waren wir stolz und haben uns über diese Erfolge gefreut. Jetzt erleben wir solche Gefühle nicht mehr. Wenn wir jetzt etwas fühlen, ist es oft nur noch Wut und Aggression. In den meisten Fällen jedoch sind wir einfach nur noch leer.

 

Was ist passiert in der Zeit zwischen früher und heute? 

Was hat dazu beigetragen, dass wir uns heute so fühlen?

Wann hat das eigentlich angefangen?

 

Im Moment haben wir vielleicht nicht mal mehr die Kraft darüber nachzudenken. Dann ist es im ersten Schritt auch nicht von Bedeutung, denn nun zählt nur, die eigene Energie zurückzuholen. Mit dieser neu gewonnenen Energie können dann im zweiten Schritt diese Fragen beantwortet werden, um so ein erneutes Ausbrennen zu verhindern.

 

Vielleicht haben wir aber noch ein wenig Kraft, um uns zu erinnern. Und wir erinnern uns, dass wir irgendwann nicht mehr gut geschlafen haben, öfter wach wurden und morgens wie gerädert aus dem Bett stiegen.

Immer öfter schlug uns das Essen auf den Magen und wir hatten insgesamt gar nicht mehr so viel Appetit.

Nach der Arbeit brauchten wir zunehmend öfter unsere Ruhe und das Spielen mit den Kindern oder das Ausgehen mit dem Partner haben wir auf das Wochenende verschoben. Die Treffen mit Freunden wurden immer öfter abgesagt, die Begründungen dafür kamen über "du, das passt bei mir da leider nicht", kaum noch hinaus.

Für Zeitung lesen oder Nachrichten schauen, tiefergehende Gespräche oder umfangreiche Aufgaben wurde es immer schwerer die nötige Konzentration aufzubringen und über eine längere Zeit zu halten. 

Wir erinnern uns.

Und wir erinnern uns an das, was wir zu all den Sachen gedacht haben:

" Im Moment ist alles ein bisschen viel in der Arbeit. Die Projekte, die Umstrukturierung, die personelle Unterbesetzung, der neue Chef, die neue Technik.... Das geht ja bald vorbei und dann geht´s mir auch wieder besser."

Wir erinnern uns.

Und vielleicht erkennen wir in dieser Erinnerung, dass es schön gewesen wäre, diese Anzeichen als das zu verstehen, was sie waren: Standortmarkierungen auf dem Weg in den Burnout.

 

Jeder Weg hat aber auch Abzweigungen, die wir entdecken können, um ein anders Ziel zu erreichen.

Mit qualifizierter Unterstützung lassen sich passende Abzweigungen nehmen, um wieder den Weg zurück zur eigenen Kraft zu finden.